Skip to main content

#9: Rückwärts durch die Zeit – 1. Monat

By 2023-01-13Februar 10th, 2023No Comments

Am 11. Dezember 2022 habe ich beschlossen, rückwärts durch die Zeit zu reisen. In den sechs Monaten bis zu meinem 40. Geburtstag will ich mein biologisches Alter auf das eines 20-jährigen reduzieren.

Der erste Monat ist nun vorbei. Wie läuft es mit meinem Vorhaben? Was hat funktioniert, was nicht?

Alles, was ich in den letzten Wochen über Gewohnheiten geschrieben habe, zeigt bei mir selbst Erfolg: die S.M.A.R.T. Methode, um Gewohnheiten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert zu machen; den Plan aufschreiben und den Fortschritt dokumentieren; mit den vier Ablaufschritten einer Gewohnheit optimieren.

Ein ganz klarer Trend ist erkennbar: Alles, was ich irgendwie bewusst beobachte und notiere, habe ich mit wesentlich größerer Zuverlässigkeit gemacht als die Dinge, deren Ausführung ich nicht überwache. Nach nur einem Monat zeigt sich außerdem klar, dass es die überwachten Handlungen sind, die schon jetzt zur Gewohnheit werden.

Körper

Der eindeutige Gewinner ist mein Vorhaben, mich mehr zu bewegen. Ich wollte nie so eine elektronische Fußfessel besitzen, habe mir allerdings für dieses Projekt einen Fitnesstracker gekauft. Er vereint eine offensichtliche Erinnerung und das Tracking in einem Gerät. Sein Nutzen ist so groß, dass ich jedem dazu rate, der seine Bewegung optimieren will.

Ohne Ausnahme habe ich jeden Tag mindestens 10.000 Schritte gemacht. Der Durchschnitt liegt bei 12.500 und der Rekord bei über 19.000. Einen Großteil der Schritte bekomme ich gleich morgens, denn auch meine Morgenrunde zum wach werden habe ich kein einziges Mal ausgelassen.

Mit dem Kraftsport klappt es genauso gut. Ich mache ein 10-Wochen-Programm mit einer Smartphone-App. Ich erhalte zwar keine Erinnerungen, plane die Sporteinheiten jedoch fest im Kalender ein, bevorzugt vormittags.

In der App meines Fitnessarmbands kann ich auch meinen Wasserkonsum eingeben. Ich bin davon überzeugt, ohne die klare Übersicht hätte ich an vielen Tagen weniger als zwei Liter getrunken. So waren es deutlich mehr!

Ich schaffe es, mich sehr ausgewogen und gesund zu ernähren. Mein Zuckerkonsum liegt gefühlt bei 20% des Wertes vor der bewussten Entscheidung für eine Reduktion. Obwohl ich eine ausgeprägte Zuckersucht hatte, fällt es mir sehr leicht.

Mein Geheimtipp: Eiweiß, zwei Gramm pro Tag und Kilo Körpergewicht. Ganz auf diesen hohen Wert schaffe ich es noch nicht, aber es ist extrem auffällig, wie sehr dadurch Heißhungerattacken reduziert werden.

Auch Alkohol habe ich nur einen Bruchteil der im Dezember üblichen Menge getrunken. Dennoch war es noch mehr, als ich wollte.

Mit dem Schlaf klappt es auch nicht ganz so gut. Durch meine tägliche Morgenrunde weiß mein Körper, dass 7:30 die Zeit ist, um wach zu werden. Da spielt es keine Rolle, wann ich einschlafe. Das größte Problem, um auf ausreichend Schlaf zu kommen, ist meine Schlafhygiene am Abend. Ich esse teilweise noch zu spät und verzichte nicht konsequent auf Bildschirme.

Geist & Seele

So gut, wie es beim Körper klappt, so nachlässig war ich bei den Dingen, die ich mir für Geist und Seele vorgenommen habe. In Vorbereitung auf eine berufliche Weiterbildung habe ich zwar viel gelernt, allerdings nur in eine einzige, sehr begrenzte Richtung.

Umschulung, Krankheit in meiner Familie und andere Dinge bereiten mir noch sehr viel Stress. Und hier zeigt sich, dass alles, was nicht sehr spezifisch und messbar ist, schwer umzusetzen ist. Was bedeutet es wirklich, mir Zeit für mich zu nehmen? Wie schaffe ich es, mehr Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir Energie bringen?

Optimierung

Ich habe mir einen Wochentracker erstellt, wie ich ihn im Freiheitsbrief #7 vorgeschlagen habe. Dort finden sich nun auch Dinge wie Meditation, vielseitige Weiterbildung, Schlafhygiene am Abend und ein Dankbarkeitsjournal.

Und über allem steht: „Chill deine Seele.“ Denn bei allen Plänen und Tracking und Optimierung habe ich die mahnenden Worte meines Freundes Lars im Ohr: Das wichtigste ist Freiheit!

Vergiss nicht, dass du die Dinge tust, um frei zu sein. Wenn unterm Strich weniger Freiheit steht, wofür machst du sie dann?

#machdichfrei

Dein Ulrich

Hat dir dieser Beitrag gefallen? Meld dich für den Freiheitsbrief an und erhalte jeden Freitag per E-Mail Geschichten, die dich frei machen, oder schau dir in der Übersicht mehr Beiträge an.